Unsere Deutsche Wurzeln - Our German Roots
---

GROSSLASSELN

Auszug aus 'Grosslassler Hefte', Folge 1, München 1985, pp. 15-25, 32-33.

 1. Erste Nennung, Ansiedlung, rechtliche Lage
 2. Entstehung des Namens
 3. Vorreformatorische Geschichte
 4. Bevölkerungsentwicklung
 5. Nachreformatorische Geschichte
 6. Landwirtschaft
 7. Großlassler Familiennamen
 8. Neueste Geschichte
 9. BIBLIOGRAPHIE
10. GESUCHT

11. Zur Bearbeitung der Grosslassler Ortsgeschichte
12. Besondere Arbeitsvorhaben

---

675 JAHRE SEIT DER ERSTEN URKUNDLICHEN NENNUNG VON GROSSLASSELN

Kurzvortrag gehalten anläßlich des 1. Treffens der Großlassler in München am 6. Oktober 1984 von Harald ROTH

Im folgenden soll versucht werden, einen Überblick und Einblick in die Geschichte der Gemeinde Großlasseln zu vermitteln. Dabei werden nicht Einzelheiten im Vordergrund stehen; es soll vielmehr die Entwicklung des Ortes in rechtlicher, kirchlicher, landwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht aufgezeigt werden.

1. Erste Nennung, Ansiedlung, rechtliche Lage

Zum ersten Mal wurde Großlasseln am 16. September 1309 urkundlich erwähnt, d.h. vor rund 675 Jahren. Großlasseln, das unter der Bezeichnung "Sanctus Ladislaus" erschien, war damals bereits Sitz des Dekans eines kirchlichen Kapitels, des sogenannten "Lassler Kapitels".

Lasseln und die Gemeinden des unteren Schäßburger Stuhles, die mit den Gemeinden des Lassler Kapitels nicht identisch waren, dürften eine eigene Ansiedlungsgruppe gebildet haben und um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert gegründet worden sein. Diese Gemeinden, die den späteren unteren Schäßburger Stuhl bildeten und zu denen außer Lasseln noch Dunnesdorf, Halvelagen, Pruden und Groß-Alisch gehörten, waren anfangs offenbar Eigentum des Klosters Kolosmonostor bei Klausenburg, lagen demnach nicht von Anfang an auf Königsboden. Dieses Rechts- und Abhängigkeitsverhältnis löste sich wahrscheinlich im Laufe des 14. Jahrhunderts, nachdem sich die Sachsen dieser Dörfer selbst schon nicht mehr als dem Kloster zugehörig betrachteten. Später erschienen die erwähnten Gemeinden immer als Glieder des Verbandes freier sächsischer Gemeinden auf Königs- bzw. Sachsenboden und bildeten den unteren Schäßburger Stuhl.

Wie schon erwähnt, waren die zugehörigen Gemeinden dieses Stuhles und des Lassler Kapitels nicht identisch. Dem Lassler Kapitel gehörte neben Lasseln nur noch Dunnesdorf als freie Gemeinde an, die anderen sechs zugehörigen Dörfer lagen auf dem Grund der Adelsfamilie Apafi.

2. Entstehung des Namens

Von der Größe her gesehen war Großlasseln schon in alter Zeit die größte Gemeinde ihres Stuhles und auch die größte freie Gemeinde des Kapitels. Der Ortsnamen Lasseln kommt von Ladislaus, und zwar war die erste Kirche oder Kapelle des Dorfes dem Heiligen Ladislaus geweiht.

3. Vorreformatorische Geschichte

Zur alteren Geschichte Lasselns sind uns nur wenige Quellen erhalten geblieben, da die Dokumente bei zahlreichen Branden den Flammen zum Opfer fielen.

Vom Ende des 14. Jahrhunderts (1391) wird uns von einem Hattertstreit zwischen Großlasseln und Dunnesdorf berichtet, bei dem die Versammlung der Sieben Stühle zugunsten von Dunnesdorf entschied. Hattertstreitigkeiten waren such in den folgenden Jahrhunderten keine Seltenheit; besonders gegenüber den Übergriffen der benachbarten adligen Grundherren mußte sich die Gemeinde oft zur Wehr setzen. Mit Dunnesdorf stand Lasseln später in verhältnismäßig gutem Einvernehmen, zumal auch einige Hattertteile gemeinsam genützt wurden.

Manche Hinweise zeugen auch von der Existenz eines Grafengeschlechtes in Lasseln, doch scheinen sich diese Grafen den Umständen entsprechend angepaßt zu haben und im Laufe der Zeit im sachsischen Volkskörper aufgegangen zu sein, ohne weitere Herrschaftsansprüche zu stellen. Somit war es der Gemeinde möglich, sich autonom zu Verwalten und zu regieren. Der Kirche stand freilich auch hier der "Zehnte" zu.

4. Bevölkerungsentwicklung

Die ältesten Angaben über die Bevölkerungsverhältnisse entstammen dem Jahr 1488. Danach gab es in unserer Heimatgemeinde 77 Hauswirte, einen Lehrer und eine Schule, einen Müller und eine Mühle, drei Hirten und 16 leerstehende Häuser. Wir können demnach eine Gesamtbevölkerung von rund 330 Personen annehmen. Wichtig ist hierbei die Mitteilung, daß es 1488 schon eine Dorfschule gab; somit dürfte Lasseln schon seit über 500 Jahren eine eigene Schule haben.

Nachdem die Bevölkerung infolge kriegerischer Ereignisse vorübergehend abgenommen hatte, betrug die Zahl der sächsischen Einwohner der Gemeinde im Jahr 1596 etwa 720 Personen, also hatten sich die Lassler während des 16. Jahrhunderts mehr als verdoppelt; die Einwohnerzahl sank jedoch im folgenden Jahrhundert auf weniger als die Hälfte der Bevölkerung um das Jahr 1600. Dies war bedingt durch die zahlreichen Unruhen in Siebenbürgen; nicht allein die Türken verheerten das Land, es befehdeten sich auch ungarische, kaiserliche, walachische und moldauische Truppen ein ganzes Jahrhundert gegenseitig. Pest und Hungersnot blieben in dieser Zeit auch nicht aus. Erst als sich Siebenbürgen unter Österreichischer Herrschaft befand, konnten sich die sächsischen Ortschaften während des 18. Jahrhunderts wieder erholen. So zählte Großlasseln 1765 wieder über 500 sächsische Einwohner, doch finden wir zu diesen Zeitpunkt auch einen gewissen Anteil Nichtsachsen im Dorf, deren Zahl in der Folgezeit keineswegs abnahm, sondern sich vielmehr vergrößerte.

Während der letzten Jahrhundertwende lebten in Großlasseln rund 1000 Sachsen, ihnen gegenüber standen knapp 400 Nichtsachsen. Nun zurück zur Geschichte seit dem 16. Jahrhundert.

5. Nachreformatorische Geschichte

Kurz nach 1500 baute die Gemeinde an ihrer Kirchenburg bzw. erneuerte sie. Die romanische Basilika stammte wohl aus dem 13. Jahrhundert. Mit Beginn der Türkeneinfälle im 15. Jahrhundert wurde die Kirche den Umständen entsprechend wehrhaft gemacht und schließlich mit einer Ringmauer umgeben. Diese Mauer war teils höher als fünf Meter und hatte einst an der Innenseite einen Laufgang zur Verteidigung der Kirchenburg. Zum Unterbringen der Vorräte und des Gutes bei Belagerungen befanden sich an der Mauer zahlreiche Lagerkammern.

Großlasseln blieb auch nach der Reformation im Sachsenland (in den 1540er Jahren) Kapitelsvorort und somit Sitz des Dechanten des Lassler Kapitels. Dieses Kapitel gehorte zu den kleineren im Sachsenland und taucht daher in den Urkunden auch nur selten auf.

Wenn auch unsere Heimatgemeinde infolge der ihre der Kriegszeiten manches Leid ertragen mußte, so erging es ihr immer noch weitaus besser, als dem nördlich an der Verkehrs- und Heerstraße gelegenen Dunnesdorf, das während des 17. Jahrhunderts fast ganz entvölkert wurde. Von den anderen Richtungen war Lasseln mehr oder weniger von den in den Tälern vorgelagerten Dörfern abgeschirmt. Auch mußte die Gemeinde - bedingt durch ihre etwas abgelegenere Lage - nicht derart viele Vorspanndienste leisten, wie andere Ortschaften.

Außer dem schon erwähnten Niedergang der Gemeinde, besonders dem Rückgang der Bevölkerungszahl im 17. Jahrhundert, ist uns aus dieser Zeit, zu der die kirchliche Gemeinde bereits identisch mit der politischen war, nicht viel bekannt: es fanden manche Kirchenvisitationen statt, die Kommunität erhielt den Pfarrhof im Bau und der Hann bekam die Aufsicht über die Arbeiten im großen Kirchenweingarten. Die Nachbarschaftsartikel der Gemeinde lookup vom Jahr 1672 geben Zeugnis von der strengen Ordnung jener Zeit; so heißt es zum Beispiel in Punkt 13: "Welcher Nachbar mit denen Elenbogen auf dem Tisch walachischer weise lieget und nicht frey aufsetzt, soll verfallen der Strafe von denar 2". (Vgl. auch das Kapitel "Dokumente zur Geschichte von Großlasseln".)

Während der Belagerungen zogen sich die Gemeindemitglieder hinter die schützenden Mauern der Kirchenburg zurück, so auch während der Zeit der Kuruzzenkriege, als Großlasseln wiederholt von den rebellierenden magyarischen Truppen heimgesucht wurde. Einmal sollen sie sogar die kleine Glocke des Kirchturmes mitgenommen haben. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine große Pestepidemie auch in Lasseln zahlreiche Opfer forderte.

Im Lauf des 18. Jahrhunderts kamen die Einwohner der Gemeinde wieder zu Wohlstand, nachdem sie auch zahlenmäßig zugenommen hatten. In jener Zeit und im vorigen Jahrhundert sollen die Lassler die gesuchtesten Fuhrleute gewesen sein oder zumindest zu den gesuchtesten gehört haben, da sie die Geographie Siebenbürgens besonders gut gekannt haben sollen. Dies hielt bis zur Einführung der Eisenbahn am Ende des vorigen Jahrhunderts an.

Das 18. Jahrhundert war auch schon die Zeit, in der das Vorkommen eines ganzen zusammenhängenden Joches Grund in Privatbesitz eine Seltenheit war. Durch stete Erbteilung des Grundes wurde dessen Bearbeitung und Bebauung immer problematischer. Damals begann auch der Kukurutzanbau intensiviert zu werden. In der 2. Hälfte des 18.Jahrhunderts soll es den ersten Büffel in Lasseln gegeben haben (1768). Dieses Vieh vermehrte sich in der Folgezeit in Lasseln verhältnismäßig stark.

Es scheint unseren Vorfahren gegen Ende des 18. Jahrhunderts nicht schlecht gegangen zu sein, wenn Ihnen, ähnlich wie den Einwohnern anderer Orte, besonders der Städte, der Sinn nach der Mode stand und sie so eine teilweise Umgestaltung der Tracht vornahmen. Auf diese Weise kam es auch zu einschränkenden Verordnungen; es wurde dabei zum Beispiel (1758) verfügt: "Daß kein Bürger am heiligen Sonn- und Feyertag sich mit der Kucsma-Tracht einzufinden unterstehen soll. Wiedrigen falls der Ungehorsame dieser Bleschen Aufführung halber in der Nachbarschaft willkürlicherwelse soll gestrafft werden", oder etwa diese Bestimmungen: "Die Knechte sollen ihre Sträuße an Sonn- und Feyertagen auf ihren Hüten wie ehehin niederlegen, wie ihre Vater und Großvater gethan haben. - Sollen die Knechte auch um ihre breiten Hüte keine ausländischen Borten tragen, sondern sich mit denen begnügen lassen, welche in unseren inlandischen Städten fabriciret werden." Bei Frauen wurde übrigens an der neuaufkommenden Mode nicht weniger Anstoß genommen, als bei den Männern.

Das vorige Jahrhundert brachte den Lasslern hohe Ausgaben beim Neubau ihrer Kirche. Die mittelalterliche Basilika wurde baufällig und mußte abgetragen werden, wobei der Glockenturm zunächst bis zur Errichtung eines neuen stehen bleiben sollte. An anderer Stelle des Burghofes wurde in den Jahren 1842-1844 eine geräumigere stillose Kirche vom Schäßburger Baumeister Samuel Teutsch errichtet. Der zugehörige Glockenturm stürzte jedoch kurz vor der Fertigstellung ein; auf diese Weise ist der alte Turm erhalten geblieben und auch heute noch in Gebrauch.

Im Zuge dieser Bauarbeiten wurde auch ein Teil der Ringmauer, die weit in die heutige Straße hineinreichte, abgetragen und dem geraden Straßenverlauf angeglichen. Vom Laufgang der Mauer ist nichts mehr vorhanden, von den Fruchtmagazinen bzw. Vorratskammern ist nur noch eine vorhanden. Eine weitere bauliche Erneuerung war der gepflasterte Bürgersteig, der 1883 angelegt wurde.

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts begannen der Landwirtschaftsverein und der Raiffeisenverein eine segensreiche Tätigkeit auch in unserer Gemeinde zu entfalten. Zum einen beim Anlegen oder Ausprobieren neuer Kulturen und schließlich bei deren Verbreitung, zum anderen bei der Unterstützung und Förderung mittelsarmer Landwirte.

1876, bei der Auflösung der alten Stuhlseinteilung von Seiten des ungarischen Staates, kam Lasseln zum Großkokler Komitat.

6. Landwirtschaft

Wenn von einer sächsischen Gemeinde die Rede ist, dann darf natürlich die in dieser Gemeinde betriebene Landwirtschaft nicht unerwähnt bleiben. Zunächst einiges zum Lassler Hattert: mit etwas über 5000 Joch - also rund 2900 Hektar - um die letzte Jahrhundertwende gehörte er zu den mittelgroßen des gesamten Schäßburger Stuhles (d.h. oberer und unterer Stuhl). Etwa ein Drittel davon wurde als Acker und Wiesen genutzt, ebensoviel war Wald und ein Fünftel Wiesen. Den Rest bildeten Weingärten und Weide.

Beim Ackerbau bildete der Körnerbau den eindeutigen Schwerpunkt (die folgenden Angaben beziehen sich auf die Zeit um 1900). Beim Anbau stand Kukurutz an erster Stelle, gleich danach gefolgt vom Weizen, ferner vom Roggen und Hafer. Hanf, Kartoffeln, Rüben, Kraut und Klee wurden um die Jahrhundertwende in geringerem Maß angebaut. Der Kleeanbau wurde besonders zu Beginn des Jahrhunderts intensiviert; es wurde auch ein Teil des Brachfeldes für den Anbau herangezogen. Dem Kartoffelanbau wurde in der Folgezeit ebenfalls mehr Beachtung geschenkt.

Zu jener Zeit bestand noch die Dreifelderwirtschaft mit Flurzwang. Die Flurbereinigung (Kommassation) der Jahre 1906-1907 erleichterte die Bearbeitung des Grundes wesentlich, konnte die danach erneut einsetzende Teilung aber auch nicht verhindern.

Großlassler ViehbrandzeichenBeim Lassler Viehbestand stand um 1900 das Rindvieh mit den Büffeln an erster Stelle (rund 800 Stück), gefolgt von den Schafen und Ziegen (zusammen über 800), den Schweinen (rund 300) und Pferden (rund 140). [Viehbrandzeichen von Großlasseln - Abbildung links]

Die Ochsen waren für den Lassler nicht nur Zugtiere, sondern auch Spekulationstiere für die Jahrmärkte. Pferde wurden seit dem Betrieb der Eisenbahn nicht mehr in dem Maß wie früher für Fuhrzwecke benötigt. Die Schafzucht vervielfachte sich in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts; sie wurde hauptsächlich der Käsezubereitung wegen betrieben. Geflügelzucht gab es - was ja natürlich ist - auf jedem Hof, ferner auch Bienenzucht (etwa 100 Bienenstöcke).

Zu erwähnen wäre noch der für die Lassler wichtige Weinbau, der auf über 100 Joch betrieben wurde und teils auch heute noch besteht. Der Jahresbetrag an Wein betrug etwa 15-20 Tausend Dekaliter. Der Wald gehörte in früherer Zeit zu einem kleinen Teil der Kirche, fast zur Ganze der politischen Gemeinde. In Lasseln existierte bereits seit dem Mittelalter eine Mühle, in unserem Jahrhundert gab es zeitweilig auch zwei.

7. Großlassler Familiennamen

Im Laufe der Zeit siedelten sich von den Städten herkommend viele Handwerker in Großlasseln an. Dies ist auch der Grund dafür, warum in Lasseln im Laufe der Jahrhunderte verhältnismäßig viele Familiennamen auftauchen, von denen allerdings auch viele wieder verschwinden. Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich auch manche Deutschländer und Österreicher wie aber auch einige wenige Ungarn im Dorf an und verschmolzen mit den Sachsen.

Von den 45 Familiennamen, die 1843 im Kirchenstellenverzeichnis von Lasseln auftauchen, gab es 1939 noch neun, die in der Gemeinde vertreten waren. Die fünf häufigsten Familiennamen vor des Zweiten Weltkrieg waren Schotsch, Seiler, Thalmann, Martini und Gehann. Der älteste bekannte Familienname ist Schotsch bzw. Schötsch; er wird bereits im 15. Jahrhundert genannt und findet sich auch heute noch in Luxemburg, einem der Ursprungsgebiete der Sachsen. [Siehe auch Grosslasseln]

Art und Wesen des Lasslers charakterisierte Georg Adolf Schuller, der vor 88 Jahren einen Vortrag über die Gemeinde hielt, wie folgt: "Der Volksschlag ist mittelgroß zu nennen. Auch kann man die Gestalten eher schlank als untersetzt heißen; es sind gesunde leistungsfähige Naturen (...). Das Wesen des Lasslers ist, wie sein Dialekt, rasch und frisch, (...) er ist auch in seiner Arbeit flink und fleißig. Das Gegengewicht dieses raschen vorwärtsdrängenden Wesens, bildet das Halten am Herkommen."

8. Neueste Geschichte

Zu Beginn des Jahrhunderts wurde das heutige Schulgebäude errichtet. In der Zwischenkriegszeit (1930) hatte die Gemeinde 1262 Einwohner, davon 863 Sachsen, 374 Rumänen und einen Zigeuner*). Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Umstürz des Jahres 1944 wurde in Lasseln 1949 eine der ersten Kollektiv-Wirtschaften des kommunistischen Rumäniens gegründet Seit den fünfziger Jahren wird dort auch Hopfenanbau betrieben.

Bis 1966 nahm die Bevölkerung auf 1520 Personen zu. Großlasseln gehört heute zum Kreis Hermannstadt und ist Vorort der Gemeinden Rautal, Neudorf und Felsendorf.

*) Nach den Angaben der offiziellen Volkszahlung; tatsächlich muß von den Rumänen noch eine gewisse Zahl zu den Zigeunern geschlagen werden.

BIBLIOGRAPHIE

Literatur zur Geschichte von Großlasseln

Binder, Paul: Hier sind Hopfen und Malz nicht verloren. LPG Lasseln im Jahre dreissig. In: Neuer Weg, Bukarest, Jg.30, Nr. 9198 vom 13.12.1978, S.4

Fabritius-Dancu, Juliana: Laslea - Großlasseln. In: Sächsische Kirchenburgen aus Siebenbürgen (Mappe / Tafel 74). Sibiu (Hermannstadt) 1981

Gehann, Michael: Aus Heimat und Leben. Erlebnisse eines Beuernknaben aus Siebenbürgen (Typoskript).

Gesamterhebung (Einwohner der Gemeinde Großlasseln in Siebenbürgen 1939, Manuskript).

Hienz, Hermann: Bücherkunde zur Volks- und Heimatforschung der Siebenbürger Sachsen, München 1960 (Südostdeutsche Historische Kommission Bd.5), S.268

Horwath, Walter: Die Großlaßler Kirchenburg (Sächsische Kirchenburgen 16). Jg.22, S.508-510

Kisch, Gustav; (Ortsname Lasseln). In Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Neue Folge Bd.33, Hermannstadt 1905, S.141; ebenda, Neue Folge Bd.45, Hermannstadt 1929, S.319

Mittelstraß, Otto: Beiträge zur mittelalterlichen Besiedlung Siebenbürgens. München 1961 (Südostdeutsche Historische Kommission Bd.6), S.88

Nussbächer, Gernot: "Beyder Nation Einwohner zu Danos". In: Neuer Weg, Bukarest, Jg.30, Nr. 9179 vom 21.11.1978, S.6

Nussbächer, Gernot: Von "magnum Ladislaum", "Lazzeln" und "Groszem Laszlen". In: Neuer Weg, Bukarest, Jg.31, Nr. 9226 vom 16.1.1979, S.6

Roth, J(ohann): Reusz. Eine sprachliche und rechtsgeschichtliche Untersuchung In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.36, Hermannstadt 1913,

Roth, Viktor: Die Nachbarschaftsartikel der Gemeinde Groß-Lasslen. In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.27, Hermannstadt 1904, S.24-26

Roth, Viktor: Zur Trachtenkunde (Groß-Lasslen). ln: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.32, Hermannstadt 1909, S.10

Schuller, Georg Adolf: Aus einem alten Teilungsprotokoll. In: Volkskalender des siebenbürgischen Volksfreundes, Jg.31, Hermannstadt 1900, S.188-196

Schuller, Georg Adolf: Das Laßler Kapitel In: Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Neue Folge Bd.30, Hermannstadt 1901, S.97-138

Schuller, Georg Adolf: Groß-Laßlen in Vergangenheit und Gegenwart In: Zehnter Verbandstag der ländlichen Spar-und Vorschußvereine und Wirtschaftsgenossenschaften, Hermannstadt 1896, S.30-56; Sonderabdruck ebenda, 27 S.

S(igerus), E(mil): Beitrag zur siebenbürgisch-sächsischen Tracht (Groß-Lasslen). In Korrespondenzblatt desVereins zur Siebenbürgische Landeskunde, Jg.20, Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.32 Hermannstadt 1909, S.87 f.

T(eutsch), Fr(iedrich): Archäologische Funde. In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.9, Hermannstadt 1886, S.10

T(eutsch), Fr(iedrich): Volkstümliches (Groß-Lasseln). In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.7, Hermannstadt 1884, S.140

Teutsch, Fr(iedrich): Zur Siebenbürgisch-deutschen Feld- und Waldwirtschaft. In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.7, Hermannstadt 1884, S.118

Teutsch, Georg Daniel: Die Generalkirchenvisitationsberichte Hermannstadt 1925, S. 413-460

Treiber, Gustav: Mittelalterliche Kirchen aus Siebenbürgen. München 1971, S.76-78

Wagner, Ernst: Historisch-Statistisches Ortsnamenbuch für Siebenbürgen. Köln-Wien 1977 (Studia Transylvanica Bd.4), S.360 f.

Z(immermann), F(ranz): Das Schäßburger Steuerregister aus den Jahren 1504 bis 1508. In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.2, Hermannstadt 1879, S. 11

- - : Die Kirchenvisitation im Laßler Kapitel vom Jahre 1667. In: Schul- und Kirchenbote, Jg.27, Kronstadt 1892, S. 216-219

- - : (Kurzmitteilungen zur Großlassler Mundart) In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Jg.20, Hermannstadt 1897, S.38, 78

General (angefügt):

Arz von Straussenburg, Albert: Siebenbürgisch-sächsische Viehbrandzeichen, 1927, Nachdruck in "Beiträge zur siebenbürgischen Wappenkunde" (Siebenbürgisches Archiv Bd. 16, Böhlau Verlag, Köln 1981).

 

GESUCHT wird folgende Aufsatzreihe:

Zenn, Robert: Die Gemeinde Großlaßlen in Vergangenheit und Gegenwart. Berichte in: Landwirtschaftliche Blätter für Siebenbürgen (Wochenblatt), Hermannstadt 1937, Seiten: 342-343, 413-414, 436-438

Wo das oben Aufgelistete Schrifttum ausfindig gemacht werden konnte ?? Zu einem großen Teil in der "Siebenbürgischen Bibliothek mit dem angeschlossenen Archiv in Gundelsheim am Neckar!

—.—

Zur Bearbeitung der Grosslassler Ortsgeschichte:

Sollten sich irgendwelche Dokumente in Privatbesitz befinden, d.h. Teilungsurkunden, alte Kaufverträge, alte Kalender, Wochenblätter, Eingaben, alte Karten, Berichte, Verzeichnisse, Rundschreiben, Heftchen, Briefe, Ansichtspostkarten, Schul- und Militärzeugnisse, Ahnenpässe, Matrikelauszüge, Stammbäume, Listen, Skizzen, Fotos etc., wenn sie auch in noch so weitem Zusammenhang mit der Geschichte von Großlasseln stehen, so wird gebeten, Fotokopien oder Originale (bei garantierter Rückgabe) der Redaktion zukommen zu lassen damit sie für die Bearbeitung unserer Ortsgeschichte genutzt werden können.

Bei Fotos sind von Interesse: ganze Gemeinschaftsbauten, typische Bauernhäuser (vom Hof und von der Gasse her gesehen), Wirtschaftsgebäude, Straßenbilder, einzelne Häuserfronten. All dies wurde zu einer eingehenderen Untersuchung und anschaulicheren Darstellung unserer Gemeindegeschichte beitragen.

Interessant sind freilich auch Flurnamen, Giebelsprüche, Bauernregeln, Anekdoten, Sprichwörter, Kinderreime, -lieder und -spiele u.v.m.

Die ersten Beiträge werden bereits mit großem Interesse und großer Ungeduld erwartet !
H.R.

Besondere Arbeitsvorhaben:

Als besondere Arbeitsvorhaben kann man an dieser Stelle die genaue Erforschung und Bearbeitung der Deportation nach Rußland und die Erstellung einer Flurnamen-Hattertkarte nennen. In bezug auf die Deportation sind Berichte über die Aushebungen, die Zeit der Zwangsarbeit in der Sowjetunion und über die Rückkehr von Interesse. Ein besonderes Anliegen soll dabei die möglichst genaue Aufstellung der Verschleppten sein. Eine Möglichkeit der Erfassung sind die beilegenden "Großlassler Familienbogen", um weitere Mitteilungen wird jedoch gebeten.

Ein weiteres Vorhaben ist die Sammlung aller Flurnamen das Lassler Hatterts. Diese Karte soll in der nächsten Folge der "Großlaßler Hefte" aufgenommen werden. Deshalb wird darum gebeten, der Redaktion alle bekannten spezifischen Flurnamen - auch wenn sie nur ganz kleine Gebiete bezeichnen - in sächsischer Mundart mitzuteilen; sie werden dann unter Anweisung kompetenter Personen in die Flurkarte, an der schon gearbeitet wird, eingetragen.

Die Flurnamen sollten nach folgendem Muster notiert werden:

Der Grundbesitz der Familie "XY", Hausnummer "Z", befand sich auf folgenden Hattertteilen (die Flur-namen sollen auf Sächsisch aufgeschrieben werden):

1. Fusser ch,
2. Im Eschelwänkel,
3. Am Hienepäcker
u.s.w.

Die Größe der Grundstücke bzw. des Besitzes einer Familie ist dabei vollkommen unwesentlich. Wir wollen keine Aufstellung ehemaliger sächsischer Besitztümer anfertigen. Es wäre lediglich von Interesse, seit wann eine Familie ein bestimmtes Grundstück zu ihrem Besitz zählte (falls bekannt) und wenn ein Grundstück vor dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz von Nichtsachsen überging.

* * *

? ? ? Wer weiß Genaueres zu ... ? ? ?

...der Brandkatastrophe, die Großlasslen Ende des 18. Jahrhunderts heimsuchte oder zu dem Hagelunwetter zu Beginn des 19. Jahrhunderts? Zur Erinnerung an diese Tage wurden Gedenktage für die Gemeinde Großlasseln eingeführt. Wann waren diese?

... der Ablauf der Kommissation (Flurbereinigung) zu Beginn unseres Jahrhunderts?

... der Auswanderung von Großlasslern nach (Nord-)Amerika und über deren Verbleib? Wo leben heute deren Nachkommen? Wieviele kehrten zurück? Gab es auch Abwanderungen nach Altrumänien?

... der Entstehung bestimmter Beinamen für die einzelnen Familien aus Großlasseln (auch nur für die eigene Familie)?

Wer kann zur Erstellung möglichst weit zurückreichender Listen der Großlassler Pfarrer, Prediger, Richter (Hannen), Kuratoren und Rektoren wie Lehrer beitragen? Auch nur einzelne Mitteilungen mit Datumsangabe helfen!

Welche weiteren Fragen ließen sich noch besprechen??

Beiträge, Antworten, Zuschriften, Anfragen werden dringend von allen erwünscht ! Antwort an Harald Roth (München).


Zurück zum Anfang - Go to the Top